Nix neues im Westen…

Es ist Viertel nach 10 und die Sonne scheint noch…

Sonst gibt nicht viel zu berichten. Wie angesagt ging eine Regenfront heute Nacht über uns nieder. Sollte um 11h Uhr für zwei Stunden pausieren. Tat sie auch als ich um 11 aus dem Zelt trat.

Aber alles nass und Sand ist schwierig beim einpacken. Beim Frühstück dann noch das

Ich löse mich auf. Meine provisorische Krone. Muss mal schauen das ich sekundenkleber kauf. Wenn man bedenkt das ausser zweimal Kettenriss und dreimal Reisekissen flicken das der einzige Schaden ist? Einfach Klasse!

Wie ihr seht nur banales. Gegen späten Mittag riss dann der Himmel wieder auf. Puh. Das war trotz nur 20 grad subtropisch hier. Daher ist hier auch alles grün und wächst in den Himmel. Irre diese Vegetation in Galizien.

So ähnlich war unsere Tour heute. Und trotzdem waren wir richtig müde am Nachmittag.

Südsee

Heute sind wir gemütlich dem Küstenverlauf Richtung Süden  gefolgt.  Traumhaft. Wir wissen warum wir Meer lieben. Die Küste hier ist ein Traum. Richtig Meer halt. Wild zerklüftet und immerwieder weisse Sandstrände. So trödelten wir der Küste nach bis hinter Muros. Tankten dort nochmal dick Wasser und kurz danach sehen wir ein Wegchen zur Küste  runter.  Also Google Maps  mal aufgemacht und die Strassenlage eruiert . Hmm bescheiden!

Also ich zu Fuss los und erkundet. Hier das Ergebniss:

Also wer jetzt nicht neidisch wird und auch hier sein will der ist nicht normal. Durch die grosse Bucht nach Noia rein ist sogar das Wasser erträglich und schwimmbar. Hier könnte man es länger aushalten da zudem noch 50m rechts ne weitere kleine Bucht mit Süsswasserlauf ist. Zum Essen brauchen wir nur die Miesmuscheln zu pflücken.

Unglaublich. Wir sind im Paradies.

Gesetzte Markierung
In der Nähe von Muros, Provinz A Coruña, Spanien
https://maps.app.goo.gl/6rtWFxokWXDLe6Dd7

 

Und jetzt….?

Tja, was Nu? Das Ziel ist erreicht. Wir waren schnell. Nach dem sozusagen Gipfelphoto schaute ich auf die Uhr. Es ist unglaublich ! Wir sind genau vor 6 Wochen am Samstag 5 vor 12 in Sasbach  losgefahren und heute ist Samstag und genau 5 vor 12.

Wir planten 50km im Schnitt zu fahren. Gefahren sind wir 53km am Tag einschliesslich aller Pauaentage und Halbetappen.

Wir sind Stolz auf uns!

Und jetzt. Was fangen wir mit den 2 Wochen Urlaub an. Ihr werdet lachen aber wir tun uns gerade schwer umzuschalten. Am Strand rumliegen ohne Boot und Taucherbrille ist nicht unseres. Also werden wir in Häppchen, nie mehr 70km, der Küste nach Süden folgen. Mal sehen wo es uns hintreibt. Gegen Sonntag gehts wieder Richtung Santiago. Ein bischen besichtigen und bis Mittwoch alles richten für den Flug Donnerstag. So der Plan!

 

Am Ende der Welt-Finisterra

Jetzt ist unsere Reise tatsächlich am Ende. Die letzten 13km führten uns zum Leuchtturm und zum Nullstein des Camino. Natürlich ein Riesenbohei mit Bussen und Autos und trotzdem erkannte man die paar Pilger und wir fanden ein ruhiges Plätzchen um uns hinzusetzen und den Blick in die Ferne schweifen zu lassen….

Erkennt ihr die Flagge in meiner Hand. Milans Glücksbringer hat uns bis hierher begleitet und vor schlechtem Wetter beschützt.

Danke Milan!

 

Und dazu noch die Compostelle:

 

Fast am Ende der Welt

Ihr kennt ja die Geschichte…eigentlich sollten es 2 Etappen werden und nun stehen wir am Meer. Noch nicht in Finisterra aber fast.

Wir campen in Ceé bzw eine Bucht weiter.

Heute morgen sind wir richtig früh aufgestanden um nicht ewig lange für die Compostella  Urkunde anzustehen. Um 8h macht das Büro auf und 8.30h hatten wir es tatsächlich geschafft dort zu stehen. Geschätzt 100 Pilger vor uns. Keine Panik. Es sind 17 Schreibtische mit Menschen die das machen. Alles ordentlich geregelt mit Ampel und Security.

Der Hammer war das Andreas Dame irgendwie zweifelte weil sie einen Stempel nicht kapierte. Da stand Periguex drauf  Voie (Weg) de Vezelay. Das könne ja gar nicht sein von Vezelay zum folgenden Ort das wären ja 600km. Sie wollte es einfach nicht kapieren das Vezelay NICHT der Ort war. Am Ende klappte es dann doch aber mit einen Gesicht sag ich euch.

Ich finde es ja schon richtig das  sie da schauen aber gleichzeitig bekommt jeder Hinz und Kunz wenn er 100km läuft oder auf den letzten 100km sich irgendwie Stempel holt den Wisch. Eigentlich ist der nix mehr wert. Und dann bei Andrea mit ihren 2200km so ne Show abziehen. Ts. Ich war entäuscht. Ich hatte Glück. Meine war nett und fands toll mit den Kilometern und der Zeit.  Sachen gibt’s.

SO ging’s dann locker aus Santiago raus und war erstmal richtig locker. Wussten schon gar garnicht mehr was ebene Strassen  sind. Aber dann….ihr kennt die Geschichten ich wiederhole mich. 1200m hoch  75km weit. Andrea platt und ich merke meine Oberschenkel. Alles gut!

Camping Ruta De Finisterre
Lugar Playa Estorde, 216, 15270 Cee, La Coruña, Spanien
+34 981 74 63 02
https://maps.app.goo.gl/n7MT9vTCv5sTSjH56

 

Santiago Nachtrag

Was für ein Tag gestern. Den ganzen Tag bedeckt, manchmal Nieselregen aber nur soviel das es die Regensachen nicht verdient. Was man bergab nass wurde verdampfte bergauf wieder. Und fragt nicht wie viel bergauf. Endlos schien uns. In Gedanken waren wir mit den drei 1500er am Cerbreiro schon am Ziel.

So taten die 73km gestern richtig weh. Unser anvisierter Campingplatz ließ uns dann Abends auch nicht rein. Der Grund war, es würde regnen. Hääähhh. Wir waren zieeeemlich sauer. Das gab uns dann die Kraft uns weitere zwei Steigungen und 10km vorzunehmen. Immer mit einem Auge auf einen Übernachtungsplatz. Den fanden wir dann auch. Im Bermudadreieck von Autobahn, Nationalstrasse und Landebahn des Airports. Auf einer Erd und Steindeponie. Klingt schlimmer als es sich anhört. Im ersten Moment waren wir erstmal froh nicht mehr kurbeln zu müssen. Dann schauten wir uns um und fanden dort ein traumhaftes Plätzchen mitten in der alleingelassenen Wildniss. Bis zum schlafen starteten noch vier fünf Flugzeuge und dann war bis 7h Ruhe. Aber sowas von. Da war mancher Dauercamperplatz wesentlich lauter.

 

Witz am Rande. Mittags eingekauft. Paella tiefgefroren. 4 Portionen. Perfekt wenn nicht draufstände sin Arroz. Ohne Reis.

Habe dann als Ersatz ne Süsskartoffel kleingewürfelt. Na ja, war dann eher ein fischiger Gemüseeintopf.  Hmmmbähh.

So ging’s dann nach dem 4 Start auf nach Santiago. 15km. Die kürzeste Etappe bisher. Gleich am Rande des Zentrums auf einen oder den schönen Camping.

Aufgebaut, zweites Frühstück, geduscht (Au das war nötig) und ab in die Stadt.

Was soll ich sagen, das muss man/frau selbst erlebt haben wenn du nach über 2000km und fünf Wochen vor der Kathedrale stehst. Bewegend!

Und dazu noch alle Sorten von Pilgern. Lachend, singend, weinend oder einfach nur still.

Einfach nur Groß!

Morgen geht’s weiter nach Finisterra dem eigentlichen Ende es Pilgerweges und unserer Reise. Vorhin haben wir noch die Verpackung der Räder organisiert und unseren Transport mit dem Taxi zum Flugplatz.

Der Pilgerpass. Den lösen wir morgen früh gegen die Compostellaurkunde ein.

Hier endet der Menschenstrom!

Und es war wirklich eine Anhöhe

Unser Fahrradverpacker!

Der vorletzte Nachtplatz. Man ahnt das Gepäck und das uns Essen wichtig ist.

Kein Strom…

Nach viermal Wildcampen und zwei tagen bedeckt sind wir stromlos. Morhen mehr. Campen am Ende der Landebahn.

Gesetzte Markierung
In der Nähe von O Pino, Provinz A Coruña, Spanien
https://maps.app.goo.gl/haNdqedyP4aJ3dQR9

Keine 100km mehr…

Große Zahlen heute. 70km Strecke. Auf den ersten 40km von 1500m auf 500m runter. Dabei in manchen Kehren so ein Gegenwind das wir fast treten mussten bei 7% Gefälle. Gefühlt sind wir genausoviel wieder hochgeradelt.  Und das beste, keine 100km mehr bis Santiago.

Wegen dem

und den müden Beinen haben wir uns kurz vor Niederschlag gegen 16h eingegraben. Diesmal ein einfacher Pilgerrastpatz zwischen Strasse und Camino. Noch huschen die letzten Pilger an uns vorbei. Zum Glück schien doch ab mittag die Sonne, so hab ich Strom um hierzu schreiben. Ich glaube es ist die dritte Nacht ohne Campingplatz. Freue mich auf ne Dusche oder Bach.

Das war der Blick heute Morgen. Grandios!!

 

Und der kurz um die Mittagspause.

 

Unnamed Road
Unnamed Road, 27188 Portomarín, Lugo, Spanien
https://maps.app.goo.gl/jrm9h1JPQdZioR576